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Laser-Haarentfernung in der Schwangerschaft? Was Du wissen solltest

Geschrieben von Annika Peter | Nov 24, 2025 8:40:59 AM

Kann man in der Schwangerschaft zur Laser-Haarentfernung gehen? Hier erfährst du, wann Vorsicht geboten ist und welche Alternativen es gibt.

Du bist schwanger und plötzlich sprießen die Haare an Stellen, wo vorher kaum welche waren? Oder sie wachsen schneller und dicker nach als gewohnt? Das liegt an den Hormonen, die während der Schwangerschaft Achterbahn fahren. Dein Körper verändert sich und das kann sich auch auf deinen Haarwuchs auswirken. 

Für viele Frauen ist das irritierend und sie fühlen sich unwohl. Der Wunsch nach glatter Haut ist also absolut nachvollziehbar. Trotzdem bleiben Unsicherheiten, was die dauerhafte Haarentfernung mittels Laser betrifft. Gerade in der Schwangerschaft.

 

Warum sich viele Schwangere beim Thema Haarentfernung unsicher fühlen

Wer einmal schwanger war, der weiß, wie viele Ratschläge in dieser Zeit auf einen einprasseln. Das solltest du unbedingt tun und das auf gar keinen Fall… Wie sieht das nun aber bei einer Laserbehandlung aus, wenn einem schon von Rohmilchkäse und Sushi abgeraten wird?

Gerade in der ersten Schwangerschaft ist es völlig normal, dass man sich bei allen möglichen Dingen, die gerade noch normal waren, jetzt auf einmal fragt, ob das noch ok ist. Und genau das klären wir hier: Schadet es dem Baby, in der Schwangerschaft zu lasern? Was sagen Ärzte und welche alternativen Behandlungsmethoden gibt es?

 

Ist Laser-Haarentfernung in der Schwangerschaft gefährlich?

Die kurze Antwort: Es gibt keine eindeutigen wissenschaftlichen Studien, die beweisen, dass Laser-Haarentfernung dem ungeborenen Kind schadet. Aber, und das ist wichtig, es gibt auch keine Studien, die das Gegenteil belegen.

Der Laser wirkt zwar nur in den oberen Hautschichten und erreicht nicht die Gebärmutter, geschweige denn das Baby. Trotzdem raten sowohl Ärzte als auch seriöse Kosmetikstudios aus Vorsichtsgründen von Laserbehandlungen während der Schwangerschaft ab.

Und dafür gibt es gute Gründe.

 

Warum wird von Laserbehandlungen während der Schwangerschaft abgeraten?

Dein Körper verändert sich in der Schwangerschaft massiv. Es sind beispielsweise unzählige neue Hormone da, die dazu führen können, dass dein Körper in vielerlei Hinsicht ganz anders reagiert als vor und nach der Schwangerschaft. 

Hier die Gründe im Detail, weswegen Fachleute vom Lasern während der Schwangerschaft abraten: 

  1. Unbekannte Langzeitwirkung auf das ungeborene Kind
    Auch wenn der Laser nur oberflächlich wirkt: Es fehlen umfassende Langzeitstudien. Seriöse Studios und Ärzte gehen deswegen lieber auf Nummer sicher.
  2. Veränderte Hautreaktionen
    Schwangerschaftshormone können deine Haut empfindlicher, trockener oder reaktiver machen. Das Risiko für Rötungen, Reizungen oder Pigmentflecken (Hyperpigmentierung) steigt. Ob du auch so reagierst, erfährst du erst, wenn es dann unter Umständen schon zu spät ist.  
  3. Erhöhtes Schmerzempfinden
    Viele Schwangere berichten, dass sie schmerzempfindlicher sind als sonst. Eine Laserbehandlung, die früher gut auszuhalten war, könnte jetzt unangenehm werden.
  4. Kein medizinischer Nutzen
    Eine Laser-Haarentfernung ist eine rein kosmetische Behandlung. Glatte Haut fühlt sich zwar gut an, sie ist aber kein medizinischer Notfall. Und damit gibt es auch kein Argument, das ein mögliches Restrisiko rechtfertigen würde.
  5. Stressfaktor für den Körper
    Dein Körper leistet gerade Unglaubliches. Jede zusätzliche Belastung, und sei sie noch so klein, sollte wirklich gut überlegt sein.

Natürlich haben professionelle Geräte wie zum Beispiel der Leaseir Diodenlaser eine Zulassung als Medizinprodukt und dürfen nur von geschulten Fachkräften bedient werden. Das zeigt, wie ernst die Branche das Thema Sicherheit nimmt. Doch selbst bei höchsten Standards gilt: In der Schwangerschaft ist Vorsicht die beste Wahl. Und deswegen ist es auch völlig in Ordnung, die Haarentfernung für den Moment zu verschieben.

 

Bikinizone oder Beine lasern – was spricht speziell dagegen?

Vielleicht denkst du: „Okay, aber ich will ja nur ein bisschen die Beine, die Bikinizone oder die Achseln lasern lassen. Das betrifft doch das Baby gar nicht.“ Das stimmt grundsätzlich, aber die Vorsichtsmaßnahmen gelten ganz unabhängig vom Körperbereich, den du lasern lassen möchtest.

  • Gerade an den Beinen und in der Intimzone kann die Haut während der Schwangerschaft besonders empfindlich reagieren oder sich verfärben.
  • Der Bikinizone ist ohnehin ein empfindlicher Bereich. Während der Schwangerschaft ist sie stärker durchblutet und reagiert möglicherweise heftiger auf die Laserimpulse.
  • Theoretisch könnten Schmerzen oder Unbehagen im Intimbereich auch Kontraktionen auslösen. Auch wenn das sehr selten ist, sollte man dieses Risiko meiden.

Kurz gesagt: Auch wenn die Behandlungen „nur" oberflächlich sind – in der Schwangerschaft spielt dein Körper einfach nach anderen Regeln. Und das betrifft alle Bereiche.

 

Gibt es Alternativen zur dauerhaften Haarentfernung in der Schwangerschaft?

Ja, die gibt es! Wenn du dich während der Schwangerschaft gepflegt fühlen möchtest, kannst du auf diese Methoden bedenkenlos zurückgreifen:

Rasieren
Die einfachste und sicherste Methode. Achte nur auf scharfe, saubere Klingen und eine gute Pflege danach, um Hautreizungen zu vermeiden.

Kleiner Tipp: Wenn der Bauch im Weg ist, bitte einfach Partner, Freundin oder Mama um Hilfe. Das sind genau die Momente, an die ihr euch später lachend erinnert: „Weißt du noch, wie du mir damals die Beine rasieren musstest...?"

Sugaring (Zuckerpaste)
Eine sanfte Alternative zum Waxing, bei der eine Paste aus Zucker, Wasser und Zitrone verwendet wird. Sugaring ist hautschonender als heißes Wachs und wird von vielen Schwangeren gut vertragen. Die Wirkung ist natürlich nicht mit der dauerhaften Haarentfernung zu vergleichen, aber Sugaring hält zumindest länger als Rasieren.

Chemische Enthaarungscremes
Finger weg. Die Inhaltsstoffe können über die Haut aufgenommen werden und es ist unklar, wie sich das auf dein Baby auswirkt. Außerdem reagiert deine Haut jetzt möglicherweise empfindlicher.

Heißes Wachs oder Waxing
Nicht unbedingt gefährlich, aber unangenehm. Deine Schmerzgrenze ist vermutlich niedriger als sonst – und Waxing tut ohnehin schon weh.

IPL oder andere Licht-/Laserbehandlungen
Auch IPL-Geräte solltest du während der Schwangerschaft nicht verwenden – hier gelten dieselben Vorsichtsmaßnahmen wie beim Diodenlaser.

Und noch ein wichtiger Gedanke: Ein gewisses Maß an Körperakzeptanz gehört in der Schwangerschaft dazu, das ist auch eine Form von Selbstfürsorge. Wenn das Lasern gerade nicht drin ist und auch die Alternativen für dich keine echten Alternativen sind, dann versuche, deinen Körper so zu akzeptieren, wie er gerade ist. Er vollbringt ein echtes Wunder. Und daran ändern ein paar Haare mehr oder weniger rein gar nichts.

 

Was tun, wenn du bereits in einer Laserbehandlung bist und schwanger wirst?

Möglicherweise ist dein Fall aber auch ein bisschen anders: Du steckst vielleicht schon mitten in der Behandlungsserie und hast nun gemerkt, dass du schwanger bist. Kein Grund zur Panik! 

Das solltest du jetzt tun:

  1. Informiere dein Studio.
    Seriöse Kosmetikstudios werden die Behandlung ohne Diskussion pausieren. Deine Gesundheit und die deines Babys stehen an erster Stelle.
  2. Keine Angst wegen bereits durchgeführter Sitzungen.
    Wenn du noch gelasert wurdest, ohne zu wissen, dass du schwanger bist, ist das kein Grund zur Sorge. Der Laser wirkt nur oberflächlich und hat keinen Zugang zu Gebärmutter und Baby. 
  3. Plane die Fortsetzung nach der Stillzeit.
    Die meisten Studios werden dir anbieten, die Behandlungsserie später fortzusetzen. Sprich mit deinem Studio über eine individuelle Lösung. Viele sind sehr kulant.
  4. Ehrlich kommunizieren.
    Verschweige deine Schwangerschaft nicht aus Sorge, die Behandlung nicht fortsetzen zu können. Vertraue auf die Professionalität deines Studios, das alles für deine Sicherheit tun sollte. 

Und noch eine gute Nachricht: Eine unterbrochene Behandlungsserie ist kein Drama. Nach der Geburt und der Stillzeit kannst du genau da weitermachen, wo du aufgehört hast. Hormone können zwar immer ein bisschen Chaos anrichten, aber im Regelfall bleiben deine bisherigen Ergebnisse erhalten.

 

Fazit: Sicherheit geht vor - und du hast Zeit

Laser-Haarentfernung ist eine wirksame, sichere und langfristig effektive Methode, um lästige Haare dauerhaft loszuwerden. Aber nicht während der Schwangerschaft.

Damit wir uns klar verstehen: Es geht nicht darum, dir Angst zu machen oder dich zu bevormunden. Es geht darum, dass du verantwortungsvoll mit deinem Körper und deinem Baby umgehst. Und wenn Experten und Ärzte aus Vorsichtsgründen von einer Laser-Behandlung abraten, ist das ein guter Grund, darauf zu hören.

Und du hast ja Zeit: Nach Geburt und Stillzeit steht deiner Laserbehandlung nichts mehr im Weg. Dann kannst du den Rasierer endgültig ad acta legen und dich auf dauerhaft glatte Haut freuen. 

Und bis dahin kannst du dich ja schon einmal umfassend in unserem Blog informieren, zum Beispiel wann die beste Jahreszeit zum Lasern ist oder wie viele Sitzungen je nach Körperregion realistisch sind. So bist du bestens vorbereitet, wenn es dann los oder weiter geht. 

Und bis dahin wünschen wir dir und deinem Baby alles Gute!